Wanderwochenende Karnischer Hauptkamm

Bericht ueber die 2-Tageswanderung.




Blumenpracht und steile Wände–

mit der SUA im Wander-und Kletter(steig)paradies Karnische Alpen

 

Der Plöckenpass, im 1. Weltkrieg heißumkämpfter Grenzübergang zwischen Österreich und Italien (das Museum des ersten Weltkrieges in Kötschach-Mauthen und das Freilichtmuseum am Kleinen Pal zeugen davon), soll der diesjährige Ausgangspunkt unserer Wanderung in den Karnischen Alpen sein.

Ausgangspunkt für elf wanderfreudige Berg-, Blumen- und Naturliebhaber, welche mit den Privat-PKW´s (der Bus musste wegen zu geringer Beteiligung leider aus Kostengründen wieder abbestellt werden) angereist sind, um den Hauptkamm des karnischen Höhenzuges, der sich von Sillian im Westen bis nach Arnoldstein im Osten erstreckt, in einer Schnupperundtour bis hin zum Wolayer See zu erkunden.

Das Schuhwerk fest geschnürt, erreichen wir ausgehend vom Plöckenhaus bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen bald die Theresienhöhe und haben wir uns bis zur Oberen Valentin Alm schon einigermaßen gut eingelaufen, um nach kurzer Rast und Jause dem Valentintörl zuzusteuern, welches wir im Angesicht der ein wenig düster und schaurig anmutenden Nordwand der Hohen Warte über riesige Altrestschneefelder  am frühen Nachmittag erreichen.

Während die Frauen auf direktem Wege bald zur nahegelegen Wolayer-See-Hütte absteigen (die Aussicht auf das nahende Lager, einen guten Schluck oder auch die müden Füße haben wohl das Ihrige dazu beigetragen) erstürmen die Männer – im wahrsten Sinne des Wortes – den im Gegensatz zu den Nordabstürzen der Hohen Warte lieblich anmutenden, in saftigem Grün leuchtenden Südrücken des Rauchkofels. Weglos kämpfen wir uns den steilen Hang immer weiter empor, begleitet von den schrillen Pfiffen der Murmeltiere, die unsere Ankunft künden, bis wir schlussendlich ein wenig erschöpft aber glücklich beim schönen Holzkreuz unseren wohlverdienten Gipfelschluck einnehmen.

Bei der Hütte wieder vereint, erwartet uns nach Speis und Trank eine mit eigenen Regeln verschärfte UNO-Partie (Kartenspiel, bei dem sich zum Schluss wohl keiner mehr so richtig auskannte) bevor wir unser gemeinsames Nachtlager aufsuchen.

Am nächsten Morgen macht sich nach reichhaltigem Frühstück ein Großteil der Wanderfreunde unter Gerhard´s Führung auf, um auf der italienischen Seite über den Sentiero Spinotti aufsteigend unser Ziel des zweiten Tages, das Rifugio Marinelli, zu erreichen. Mutig und unterstützt durch die männlichen Begleiter meistern die Frauen die wenigen Kletterpassagen, während zwei aus der Wandergruppe sich für die Nord-Süd-Überschreitung der Hohen Warte über den Weg der 26´er (Klettersteig, errichtet vom Jägerbataillon 26) entschieden haben. Auch diese müssen einiges an Kraft und Ausdauer aufbringen, um-gut gesichert- nach dem Durchstieg beinahe senkrechter Wände und heikler Plattenquerungen, den Gipfel und schlussendlich nach steinigem Abstieg die Hütte zu erreichen.

Nudeln mit Rehragout oder Steinpilzen verwöhnen unseren Gaumen, Polentaschnitte mit Käseomelette zergehen nach den Anstrengungen der letzten Stunden auf unserer Zunge.

So ließe es sich wahrlich länger leben. Doch leider mahnt die fortgeschrittene Zeit zum Aufbruch.

Gestärkt beginnen wir unseren Abstieg  und als hätte der Frühling soeben erst Einzug gehalten, präsentiert sich nach dem schneereichen Winter der folgende Panoramaweg in seiner ganzen Blütenpracht. Almrauschwiesen leiten uns sanft über urige Almen immer weiter hinab bis zur Plöckenpaßstrasse.

Nach Eis, Kaffee und Kuchen tritt unsere kleine Gruppe nach zwei anstrengenden, aber wohl wieder eindrucksvollen Tagen die Heimreise an.

Egger Harald

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