2-Tages Wanderung 2014

In der Krakau zwischen Predigtstuhl und Bauleiteck

Das Ziel der diesjährigen Zwei-Tages-Wanderung der Sportunion Attendorf (SUA) am 19. und 20. Juli war die Hochebene der Krakau in der Obersteiermark. SUA-Organisator Harald Egger berichtet nicht nur von beeindruckenden Seen, sondern auch von Eis im Regen.

 

Bus abbestellen, Wanderroute ein wenig umplanen und hineingesessen in die eigenen fahrbaren Untersätze. Zu gering ist heuer die Nachfrage derer, die ein schönes Wochenende mit der SUA abseits von Trubel und Hektik in unserer steirischen Bergwelt verbringen wollten. Oder hat die ausgeschriebene Länge der Tour doch einige davon abgehalten die Rucksäcke zu packen und ihre Wanderschuhe zu schnüren? Unsere kleine 15-köpfige Gruppe jedenfalls hat nach zweieinhalb Stunden Autofahrt die Hochebene der Krakau  und wenig später den Etrachsee erreicht, von wo uns der Tälerbus weiter in das westlich gelegene Rantental bis knapp unterhalb des Rantensees auf ca. 1.700 m hinauf bringt. Von hier aus sollte es ein Leichtes sein, unseren heutigen Gipfel, den Predigtstuhl, zu erreichen. Bei traumhaftem Wetter und angenehmen Temperaturen steigen wir – gemütlich entlang von Blumenwiesen – bergwärts, bevor uns weitere Seen zu Rast und Jause einladen.                                                     

Gestärkt machen sich einige von uns mit den Kindern auf zur Hinterkarscharte, während die anderen über seilversichertes Gelände und zuletzt ein wenig luftig am kurzen Grat den kleinen Gipfelaufbau erreichen. Wir sind alleine hier oben und  können nach einem wohlverdienten Schluck aus dem Flachmann die Aussicht zu den Gletscherbergen im Westen, zur Dachsteinsüdwand, zum nahen Hochgolling und zur Hochwildstelle, aber auch hinunter in das schöne Hüttkar in aller Ruhe genießen. Im Abstieg ist die Hinterkarscharte  bald erreicht. Nachdem wir unsere Füße in einen der zahlreichen Seen abgekühlt haben, führt uns der Weg in beständigem Auf und Ab zum Hubenbauertörl, dem Übergang zur kleinen, aber urigen Rudolf-Schober-Hütte.

Die Kinder, die uns dort schon erwarten, haben wir nicht mehr eingeholt, so flott waren sie unterwegs. Am Abend verwöhnen uns die Wirtsleute in der Rudolf-Schober-Hütte mit Wildererpfandl, Knödel, Schmarrn und Ofenkartoffeln. Ein unterwegs gefundener Riesensteinpilz wird in eine zusätzliche kulinarische Köstlichkeit verwandelt. Eine Runde Schnaps später hält uns nur noch unser Schnarchweltmeister Mario eine Weile wach, bevor die meisten von uns in tiefen Schlaf versinken.

Nach ausgiebigem Frühstück brechen wir am nächsten Tag zeitig in Richtung Wildenkarseen und Bauleiteck auf. Wer nun gedacht hatte, den Kindern würde die Müdigkeit in den Knochen stecken, der wurde eines Besseren belehrt. Gute zwei Stunden später stehen Jakob, Miriam und Tobias beim schmiedeeisernen Kreuz, klatschen mit uns ab und lassen sich die Gipfeljause so richtig schmecken. Während uns die idyllisch gelegenen Wildenkarseen noch zu einem herzerfrischenden Bad überreden, hält die Kinder schon lange nichts mehr, zu groß ist die Sehnsucht nach einer ordentlichen Portion Kaiserschmarren im Eisenpfandl auf der Holzpritsche  im herrlichen  Zirben-  und Lärchenwald vor der Rudolf- Schober-Hütte. Ein schönes Plätzchen, um die Seele baumeln zu lassen, aber das Wetter mahnt zum Aufbruch. Noch schnell ein paar Bierchen bestellt und dann hinunter zum Etrachsee, wo wir uns nach einem kühlen Bad die gebratenen Forellen im gemütlichen Gastgarten schmecken lassen.                                                                                                                                                         

Die einzelnen Wolken beim Abstieg haben sich bereits zu bedrohlichen Gewitterwolken aufgetürmt und als wir zu  unseren Autos eilen, prasseln die ersten dicken Tropfen vom Himmel, während unser Christian, der wie immer zu spät dran ist, sein Eis im Regenguss genießen muss.                       

Ein Genuss waren diese zwei Tage aber jedenfalls für alle, die ein wenig abseits der Touristenströme die Bergwelt mit all ihrer Schönheit und Vielfalt erleben durften.

           Harald Egger (SUA) / Bernhard Eisner

Das könnte dich auch interessieren...